Beitrag zur Biodiversitätsstrategie

Mit der endgültigen Einstellung der Holznutzung im Märchenwald leistet die Stadt Einbeck einen Beitrag zur Umsetzung der "Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt".

Diese nationale Biodiversitätsstrategie hat eine lange Geschichte. 1992 hat die Bundesrepublik die UN-Konvention zur biologischen Vielfalt unterzeichnet und sich so völkerrechtsverbindlich verpflichtet ihren Beitrag zum Erhalt von Lebensräumen und Arten zu leisten und eine nationale Strategie aufzustellen und umzusetzen.

Es dauerte dann unglaubliche 15 Jahre, bis die Bundesregierung am 7. November 2007 die zugehörige "Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt" verabschiedete. Obwohl bereits 1995 ein Entwurf dazu vorlag, haben sich die Regierungen noch jahrelang mit der Abgabe von Nationalberichten zur Umsetzung der Konvention an die UN begnügt.

Nach der Verabschiedung der Biodiversitätsstrategie, folgte 2011 ein Bundesprogramm mit Förderschwerpunkten. Da in Deutschland die meisten Naturschutz- und Landnutzungsangelegenheiten Ländersache sind, ist auch der Beschluss von Handlungsstrategien in den einzelnen Bundesländern nötig. Die haben aber auch eine so lange Vorlaufzeit, dass bisher nur ein Bruchteil der Bundesländer eigene Handlungsanleitungen vorweisen kann. Niedersachsen liegt noch weit zurück (Stand Oktober 2013).

Die Biodiversitätsstrategie können Sie beim Bundesamt für Naturschutz unter www.biologischevielfalt.de als PDF-Datei herunterladen.

10% der öffentlichen Waldfläche sollen aus der Nutzung genommen werden

Unter den vielen Zielen der nationalen Biodiversitätsstrategie sind für den Märchenwald die Punkte B1.2.1 (Schutz der Biologischen Vielfalt » Lebensräume » Wälder) und B2.2 (Vorbildfunktion des Staates) relevant.

Unter dem ersten Punkt heißt es: "2020 beträgt der Flächenanteil der Wälder mit natürlicher Waldentwicklung 5% der Waldfläche." Unter B2.2 steht "Wir streben folgendes an:  (...) Natürliche Entwicklung auf 10% der Waldfläche der öffentlichen Hand bis 2020."

Beide Ziele stimmen überein, denn 53% der Wälder Deutschlands befinden sich im Besitz der öffentlichen Hand (Bund 4%, Länder 29%, Kommunen 20%, Treuhandwald 4%).

Unter "natürlicher Waldentwicklung" wird verstanden, dass der Wald unbefristet ohne forstwirtschaftliche Nutzung und Pflege bleibt. Die Zielsetzung ist sehr ambitioniert, denn noch sind unter 2% der Waldfläche Deutschlands der natürlichen Waldentwicklung überlassen.

Vorbildfunktion der Stadt Einbeck

Die Stadt Einbeck übernimmt bei den kommunalen Wäldern eine Vorreiterrolle: Der Märchenwald umfasst derzeit 4,8% der Stadtwaldfläche. Einbeck dürfte es nicht schwerfallen, bis 2020 das Zehnprozentziel zu erreichen, indem bis dahin auch angrenzende Waldflächen der natürlichen Entwicklung überlassen werden!

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