Meldungen zum Märchenwald

Fläche im Greener Wald aus der Nutzung nehmen

Naturschützer aus Einbeck fordern einen schnellen Schutz von ausgewählten Waldflächen mit alten Bäumen im Greener Wald. Die Flächen sind mit dem Märchenwald vernetzt und würden so das Überleben von Altwaldarten ermöglichen.

Im Rahmen des Besuchs des Niedersächsischen Landwirtschaftsministers Christian Meyer überreichte Henning Städtler dem Minister die hier dokumentierte Forstkarte und den Antrag auf Schutz von zusammenhängenden rund 100 Hektar Landeswald im Greener Wald vor jeglicher forstlicher Nutzung.

Die überwiegend südexponierten Kalkbuchenwälder enthalten teils über 200 Jahre alte Buchen. Damit sind sie eine ideale Ergänzung zum Märchenwald mit seinem feucht-kühlen nordwärts gewandten uralten Wald. Zwischen diesen Altwaldflächen im Greener Wald und dem Märchenwald liegen nur 1200 Meter. Es ist ein zusammenhängendes Waldgebiet, in dem ein Genaustausch und gemeinsamer Populationsaufbau von auf Alt- und Totholz angewiesenen Tier- und Pflanzenarten gut möglich ist. Auf halber Strecke im Bereich der 500 Meter vom Märchenwald entfernt gelegenen Schutzhütte "Kote" im Stadtwald stehen Gruppen alter Eichen und Buchen, die als Trittstein für die Arten dienen können.

 
Antrag:

 
Diese schraffierte Teilfläche im FFH Gebiet 169 E (Niedersächsische Landesforsten) soll als Vernetzungsfläche zum Märchenwald (Stadtwald Einbeck) sich ohne weitere Nutzungseingriffe in Zukunft entwickeln dürfen.
Abteilungen 2105, 2106, 2107, 2108 = knapp 100 Hektar
 
Begründung:
 
Mehrere Teilflächender schraffierten Abgrenzung weisen strukturreiche, vor allem aber alte Waldflächen mit z. T. über 200 jährige Buchen aus, die es unbedingt zu erhalten gilt. Es handelt sich um FFH-Lebensraunmtypen (LRT). Langfristig ist ein Genaustausch zwischen Märchenwald und Greener Wald von mobilen seltenen Tierarten möglich und dringend erwünscht. (z. B. Fledermäuse, Grau-, Grün- und Kleinspecht – RL 1 / 3 / 3) . Außerdem sind uralte Waldstrukturen generell in der Minderheit und machen weniger als 1 Prozent der gesamten Waldfläche Deutschlands aus. Neben den alten Waldflächen kommen auch Waldsonderbiotope vor, wie z. B. der Thermophile Kalkbuchenwald (LRT 9150). Hierdurch wird die Fläche nochmals aufgewertet. Einige breit ausgeformte Waldrandbereiche haben z. T. Halbtrockenrasencharakter in Form von Wacholderheiden. Mehrere Orchideenarten u. a. typische Kalkpflanzen ergänzen den Schutzbedarf.
Damit wäre ein weiterer kleiner Schritt zur Erfüllung der Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung getan, 5 % aller Waldflächen (10 % im öffentlichen Wald) bis zum Jahr 2020 aus der Nutzung zu nehmen.

Quelle: Philipp Küchler
Datum: 09.05.2014