Lebensraum Märchenwald

Der Märchenwald Einbeck ist wichtiger Lebensraum selten gewordener Arten. Insbesondere Tierarten und Pilzarten, die auf Alt- und Totholz angewiesen sind, haben in dem alten Wald ein Refugium gefunden. Mit seiner Vielzahl an Baumarten und der reichen Pflanzenwelt am Waldboden bietet der Märchenwald Nischen für eine Vielfalt an seltenen Arten.

Um mehr über die Bedeutung des Märchenwaldes zu erfahren, erforschen Wissenschaftler derzeit einige Artengruppen: Pilze, Käfer, Schmetterlinge, Moose, Blütenpflanzen und die Waldstruktur bzw. den Totholzanteil. Über Untersuchungsergebnisse wird auf den folgenden Seiten berichtet – ferner stehen einige Ergebnisse zum Download bereit.

Hier dürfen Bäume alt werden

Im Wirtschaftswald erreichen Bäume weniger als die Hälfte ihres möglichen Lebensalters. Sobald ihr jugendlicher Zuwachs langsamer wird, werden sie aus wirtschaftlichen Erwägungen gefällt. Buchen und Bergahorne mit 120 bis 140 Jahren, Eichen mit 180 bis 300 Jahren. In Urwäldern erreichen Buchen 350 Jahre und Ahorne bis zu 600 Jahre. Eichen werden über 800 Jahre alt.

Selbst wenn die Förster Einzelbäume oder Altholzgruppen verschonen, fehlen im Wirtschaftswald die Altersphasen von Urwäldern mit ihren gigantischen Mengen an dickem stehenden und liegendem Holz, auf das sich viele Tierarten spezialisiert haben.

Im Einbecker Märchenwald dürfen seit 2012 alle Bäume alt werden. Na ja - fast alle: An den Hauptwegen werden tote und absterbende Bäume notfalls zur Wegesicherung gefällt und ihr Holz dem Naturwald überlassen.  Aufgrund seiner Geschichte hat der Wald bereits heute einen höheren Anteil als Alt- und Totholz, als die umliegenden Laubwälder.

 

Hinweis:
Die Fotos können durch Anklicken vergrößert werden.
 
Die Titelbildsequenz zeigt Buschwindröschen, Waldkauz, Bergahorn-Rinde, den Kastanienbraunen Stielporling, Hainbuchenwurzeln mit Sauerklee, und die Käferart Balkenschröter.